Twilio Aktie: Das Cashflow-Monster wächst und gedeiht
Ich habe gerade mit Erstaunen festgestellt, dass es seit August 2024, als ich damals die Wiederaufnahme von Twilio in mein Portfolio ankündigte, noch kein Update von mir zum CPaaS-Marktführer (Communications Platform-as-a-Service) gegeben hat. Dabei war Twilio eine der Erfolgs-Aktien aus 2024 in meinem Depot. In nur 6 Monaten hat sich der Kurs seit der Aufnahme ins Depot mehr als verdoppelt.
Heute hat die Twilio-Aktie einen weiteren Kurssprung gemacht und wer mit mir investiert ist, kann sich nun bereits über einen Buchgewinn von 135 Prozent freuen.
Es ist an der Zeit für ein Update des Twilio Investment Cases:
Der Grund für die aktuelle Twilio Kursentwicklung ist schnell gefunden. Er ist in der aktuellen Twilio Investor Präsentation vom 23. Januar 2025 zu finden. Auf einem Investor Day wurde neben den vorläufigen Ergebnissen für 2024 auch eine Mittelfristplanung für die nächsten 3 Jahre bis 2027 präsentiert, welche die Investorengemeinde sehr positiv überraschte.
Konkret wurde für 2025 und die Folgejahre eine Wiederbeschleunigung des Wachstums, eine Ausweitung der Margen und des Free Cashflows sowie eine Profitabilität auch nach GAAP in Aussicht gestellt.
Diese Kombination aus Wachstum und Profitabilität haben Investoren bei Twilio in den vergangenen Jahren unter dem alten Management lange vermisst. Das neue Managementteam um den seit März 2023 amtierenden CEO Khozema Shipchandler liefert nun den Stoff, aus dem Investorenträume sind, und verwandelt das SaaS-Unternehmen damit in eine echte Cash-Maschine, wie hier prognostiziert.
Twilio ist einer der wahren AI Gewinner
Das neue Management positioniert Twilio derzeit geschickt als Profiteur der neuen Möglichkeiten rund um Generative AI. Es ist in der Tat sehr beeindruckend, dass nach eigenen Angaben 90% der Top 50 KI-Startups alle Twilio für die Entwicklung ihrer KI-Dienste nutzen.
So hat beispielsweise OpenAI die Tools von Twilio integriert, um den Zugang zu ChatGPT per Telefon und Whatsapp-Chat (#1-800-ChatGPT) zu ermöglichen.
Die virtuelle KI-Recruiting-Assistentin Olivia von Paradox.ai terminiert auf Basis der Twilio-Plattform bereits 25 Millionen Bewerbungsgespräche pro Jahr. Im Jahr 2024 hat das Unternehmen mehr als 800 Mio. Textnachrichten mit Unterstützung der Twilio Kommunikationstools verschickt.
Das sind beeindruckende Zahlen, die beweisen, dass Twilio einer der wahren AI Gewinner sein könnte.
Voräufige Twilio Geschäftszahlen für 2024
Gemäß vorläufiger Zahlen hat sich das Twilio Umsatzwachstum im Q4 2024 weiter auf 11% beschleunigt und war damit im 2. Halbjahr erstmals seit Anfang 2023 wieder zweistellig.
Die Rentabilität hat bei Twilio 2024 einen großen Sprung nach vorne gemacht. Dies ist vor allem auf die Restrukturierung zurückzuführen, bei der seit dem 2. Halbjahr 2022 mehr als 40% der Twilio-Mitarbeitenden ihren Arbeitsplatz verloren haben.
Die vielleicht wichtigste Nachricht für Investoren: Im Q4 2024 war Twilio auch nach GAAP erstmals operativ profitabel.
Twilio Ziele bis 2027
Für die kommenden Jahre strebt Twilio eine nachhaltige Rückkehr zu zweistelligem Wachstum an. Allerdings machte der CEO in seiner Präsentation am Investorentag deutlich, dass diese Wachstumsbeschleunigung nicht einmal notwendig ist, um die bewusst konservativ gehaltenen Finanzziele zu erreichen.
Die aktuelle Planung sieht vor, die operative Marge (Non-GAAP) bis 2027 auf 21-22% zu steigern und ab sofort auch nach GAAP profitabel zu sein
2025-2027 sollen insgesamt mindestens $3 Mrd. Free Cashflow erreicht werden (z.B. $800 Mio./$1.000 Mio./$1.200 Mio. in 2025/2026/2027) nach ca. $665 Mio. in 2024.
Diese vorsichtig formulierten Mittelfristziele können durchaus etwas optimistischer formuliert werden:
Sollte sich das aktuell zweistellige Wachstum (das wir bereits im 2. Halbjahr 2024 wieder erreicht haben) auch 2025 und in den Folgejahren bestätigen, dürften die Margen und der Free Cashflow deutlich über diesen Zielen liegen.
Persönlich halte ich es nach den Aussagen am letzten Investorentag für sehr wahrscheinlich, dass der Free Cashflow bis 2027 auf über 1,4 Mrd. USD steigen wird.
Bei einem fairen EV/FCF-Verhältnis von 20 wäre dann für Twilio ein Enterprise Value von ca. $30 Mrd. gut vorstellbar. Das wären übrigens immer noch 50% weniger als während des SaaS-Hypes im Jahr 2021.
Bei einem aktuellen Kurs von $137 liegt der aktuelle Enterprise Value von Twilio auch nach dem jüngsten Kurssprung bei unter $20 Mrd. Es ist also noch Luft nach oben, zumal die Twilio-Aktie vom breiten Markt noch nicht als AI-Gewinner identifiziert wurde.
Fazit zur Twilio Aktie
Mit der Aktie von Twilio habe ich im Sommer 2024 ein echtes Schnäppchen gemacht. Auch nach einem dreistelligen Buchgewinn in weniger als einem Jahr ist die Aktie nach den jüngsten fundamentalen Entwicklungen noch nicht zu hoch bewertet.
Natürlich wird die Luft jetzt dünner und man muss auch mal mit Kursrückschlägen rechnen. Auf Sicht von drei Jahren bin ich aber sehr optimistisch, dass die Twilio-Aktie dann noch deutlich teurer sein wird als heute.
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Disclaimer: Der Autor und/oder verbundene Personen oder Unternehmen besitzen Anteile von Twilio. Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar. Bitte beachte die rechtlichen Hinweise.