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Stefan Waldhauser

Warum die V-förmige Erholung der Tech-Aktien so gefährlich ist


V-förmige Kurserholung

Himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt. Andere Stimmungen scheinen die Anleger an den Aktienmärkten derzeit nicht zu kennen.

Noch vor wenigen Wochen wurde ich im Corona-Crash immer wieder gefragt, was mich so optimistisch macht, dass dieser Kurssturz eine Kaufgelegenheit darstellt.

Die meist gestellte Frage war, wie schnell sich die Kurse angesichts einer beginnenden Rezession wieder erholen würden? V-förmig (also direkte schnelle Erholung) oder U-förmig (d.h. verharren auf niedrigem Niveau vor einer plötzlichen Erholung) oder ganz was anderes?

Ich musste immer wieder die unbefriedigende aber ehrliche Antwort geben, dass ich keine Ahnung habe, wie es kurzfristig an den Märkten weitergeht.

Aber in einem Punkt war ich mir sehr sicher: die Kurse der im Crash zu Unrecht herunter geprügelten Qualitätstitel unter denTechnologieaktien würden sich viel schneller würden erholen als der Gesamtmarkt.

Das ich so schnell recht behalten würde, hat mich allerdings selbst überrascht.

High-Tech Stock Picking wikifolio Chart

Die V-förmige Erholung des High-Tech Stock Picking wikifolios

Ein V wie aus dem Lehrbuch

Zumindest an den Technologiemärkten ist die Frage nach der Art der Erholung (V oder U-förmig) längst beantwortet.

Mein High-Tech Stock Picking wikifolio hat seit dem Tiefpunkt am 18. März in nur 6 Wochen über 40% an Wert hinzugewonnen. Seit Beginn des Corona-Krisenjahres 2020 liegt dieses Musterportfolio mittlerweile sogar 3% im Plus. Vom am 19. Feb. 2020 erreichten All-Time-High ist das wikifolio aktuell (Stand 30.04.20) noch gerade mal 8% entfernt.

Ich habe in meinen über 30 Jahren am Aktienmarkt schon so einiges gesehen. Aber einen Kurssturz um fast 37% innerhalb von 4 Wochen, der fast genauso schnell wieder weitestgehend korrigiert wird, den habe auch ich noch nicht erlebt in meinem Portfolio.

Im panikartigen Abverkauf haben die Investoren fast alle Aktien - unabhängig von ihrer Qualität und Zukunftsfähigkeit - aus ihren Depots geworfen. Das waren im März einzigartige Schnäppchen, die uns da angeboten wurden.

Wer über Cashreserven verfügte, den nötigen Mut hatte und Mitte März beherzt zugegriffen hat, der kann sich jetzt bei etlichen Technologie-Unternehmen über kurzfristige Kursgewinne jenseits der 50% freuen.

Wie konnte das passieren?

Nachdem die Investoren Ende März ihre Corona-Schockstarre überwunden hatten, realisierten sie sehr schnell, dass es in der heutigen Welt der Niedrigzinsen außerhalb des Aktienmarktes keine vernünftige Alternative gibt. Das dank der Notenbanken im Überfluss vorhandene Geld muss wieder am Aktienmarkt angelegt werden.

Also fließt das Geld seit Wochen in großem Umfang zurück in den Markt. Aber es strömt nicht zurück in die Aktien der Old Economy. Viele Branchen wie Banken und Industrieunternehmen liegen am Boden und werden von der kommenden Rezession auf eine harte existenzielle Probe gestellt.

Die Welt hat in der Corona-Krise den Digitalisierungsturbo gezündet. Die Technologieunternehmen und digitalen Plattformen gehören daher folgerichtig zu den großen Krisengewinnern.

Die Welt wird neu verteilt

Die Welt wird Post-Corona nicht mehr so sein wird wie sie vor Corona war. In einem Beitrag für den DLF-Blog hatte ich kürzlich darüber spekuliert wie die Welt nach der Corona-Pandemie aussehen könnte.

Dementsprechend profitieren Portfolios sorgsam ausgewählter Technologieaktien wie das High-Tech Stock Picking wikifolio derzeit besonders stark von der Erholung an den Weltbörsen.

Die aktuelle Quartalsberichterstattung hat in der vergangenen Woche gezeigt, wie stark und robust insbesondere die Tech-Riesen in der Krise sind:

  • Die Werbeeinnahmen bei Alphabet sind weniger stark eingebrochen als erwartet. Die Zahlen enthielten 3 wichtige Botschaften für Anleger.

  • Auch Facebook hat starke Krisen-Zahlen präsentiert und für das Q2 einen vorsichtig optimistischen Ausblick gegeben.

  • Amazon versucht mit der Ankündigung eines evtl. Verlustes im Q2 davon abzulenken, dass das Unternehmen in der Krise massiv an Marktmacht hinzugewonnen hat.

  • Apple hebt mitten in der Krise die Dividende an.

  • Und über die Performance von Microsoft kann man nur noch staunen. Insbesondere bei den zukunftsträchtigen PaaS-Cloud-Services (Platform-as-a-Service) scheint Microsofts Azure sogar noch weitere Marktanteile hinzugewinnen zu können.

The Winner Takes it All.

An Gewinnmitnahmen ist noch niemand Pleite gegangen

Angesichts der V-förmigen Erholung des High-Tech Stock Picking wikifolios könnte ich eigentlich glücklich und zufrieden sein mit dem Verlauf dieser Krise. Bin ich aber nicht wirklich.

Diese Erholung verlief im Rahmen einer regelrechten Kaufpanik und damit ungesund schnell. Unerfahrene Privatanleger wiegen sich nun noch mehr in Sicherheit und glauben, auf jeden Kurssturz müsse eine schnelle Erholung folgen.

Die derzeitige Rallye ist auch an den Technologiemärkten nicht überall von der Entwicklung der realen Unternehmenswerte unterfüttert.

Etliche Kurse sind schon wieder viel zu schnell gestiegen.

Elon Musk Tweet

Ein gutes Beispiel ist die Tesla-Aktie, deren Kurs ebenfalls schon wieder in Richtung der altern Höchststände unterwegs war.

Offenbar ist das auch Elon Musk nicht geheuer, denn er hat auf Twitter offenbart, dass er den Tesla-Aktienkurs ebenfalls als zu hoch erachtet:

Ich habe daher die Cashquote im High-Tech Stock Picking wikifolio in der vergangenen Woche wieder auf 20% gesteigert. An Gewinnmitnahmen ist noch niemand Pleite gegangen. Und wer weiß, ob nicht aus dem V letztendlich ein W wird.

Derzeit ist vielen Investoren offenbar noch nicht klar wie schwach die Unternehmenszahlen für die kommenden Monate ausfallen werden. Offenbar geht die ganze Welt davon aus, dass wir eine schnelle Erholung der Realwirtschaft sehen werden.

Für mich ist hingegen keineswegs sicher, dass der Konsum weltweit wieder in Fahrt kommt, sobald die Ausgangsbeschränkungen gelockert werden. Und ohne Konsumentenlaune wird es auch kein schnelles Überwinden der Rezession geben.

Ich könnte mir vorstellen, dass uns im Laufe des Jahres noch ein weiteres Börsenbeben bevorsteht. Darauf will ich nicht nur mental, sondern auch mit einer ordentlichen Cashreserve vorbereitet sein.

Hoffentlich liege ich falsch mit meiner Vorsicht. Wenn Du die weitere Entwicklung gemeinsam mit mir weiter verfolgen willst, dann kannst Du jetzt hier meinen High-Growth-Investing Newsletter bestellen. Natürlich kostenlos und unverbindlich.

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