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Stefan Waldhauser

Auch ich mache mich nackig - mein Beitrag zur Blogparade


Stefan Meisel, ein Namensvetter von mir, hat vor einigen Tagen auf Stefans Börsenblog alle Betreiber von Finanzblogs dazu aufgerufen, an seiner Blogparade „Wir machen uns alle nackig“ teilzunehmen. Dabei geht es darum, den internen Zinsfuss offenzulegen. Das entspricht der jährlichen Rendite, den das eigene Portfolio der Blogger in den vergangenen beiden Jahren (genau vom 25.08.2015 - 20.08.2017) erwirtschaftet hat - und zwar nach Abzug aller Kosten.

Ich bin ein grosser Fan von grösstmöglicher Transparenz und es ist damit für mich Ehrensache, mit diesem Beitrag an der Blogparade teilzunehmen.

Strategie

Ich passe mit meiner Strategie leider in keine der von Stefan Meisel vorgezeichneten „Schubladen“ der Growth-, Value- oder Dividenden-Anleger. Vielmehr bin ich ein großer Fan des legendären Fondsmanagers Peter Lynch, der mich in der Entwicklung meiner eigenen Anlagestrategie vor mehr als 20 Jahren erheblich geprägt hat. Allerdings habe ich seitdem viele Erfahrungen gesammelt und meinen Investmentstil gerade in schlechten Börsenzeiten ständig weiterentwickelt. Es geht im Kern meiner Strategie immer darum, diejenigen Unternehmen zu finden, welche heute zu einem Preis gehandelt werden, der deutlich unter ihrem Wert liegt, den das Unternehmen in einigen Jahren haben wird. Dies können die berühmten "Fallen Angels" sein, die nach einer Krise deutlich unter ihrem fairen Wert gehandelt werden. Aber es können auch High-Growth-Unternehmen sein, die noch nie Gewinn gemacht haben und die kein klassischer Value-Anleger anfassen würde. So bin ich heute auch sehr erfolgreich mit Technologieaktien, an die ich mich noch vor 10 Jahren gar nicht rangetraut hätte. Denn ich war fälschlicherweise immer der Meinung, diese seien viel zu teuer… aber das ist ein Thema für einen anderen Beitrag demnächst auf diesem Blog…

Performanceberechnung

Da ich seit 2014 das wikfolio „Stock Picking nach Peter Lynch“ führe, war es für mich ziemlich leicht, den internen Zinsfuss für den geforderten Vergleichszeitraum zu bestimmen. Ich habe zur Berechnung einfach den detaillierten Kontoauszug des wikifolios für den betreffenden Zeitraum in einem für Excel lesbaren Format runtergeladen. Das kannst du übrigens hier ganz einfach nachvollziehen durch einen Klick auf „Downloads" - in punkto Transparenz und Nachvollziehbarkeit ist die Wikifolio-Plattform wirklich vorbildlich.

Hosen runter - meine Rendite

Der interner Zinsfuss meines wikifolios im Zeitraum 25.08.2015 - 20.08.2017 beträgt 17,7%

In die Berechnung dieser Jahresrendite sind alle Gebühren und Dividenden eingeflossen. Konkret ist der Wert des dem wikifolio zugrundeliegenden Musterdepots von 96.500€ am 25.08.2015 -ohne die Zuführung neuer Mittel- auf 138.549€ am 20.08.2017 angewachsen. Steuern fallen bei Käufen/Verkäufen innerhalb eines wikifolios nicht an.

Aktuell sind die folgenden Werte in meinem Depot enthalten:

wikifolio Stock Picking nach Peter Lynch

Übrigens: Vielleicht wunderst Du Dich, warum ich für die Blogparade nicht die Daten meines High-Tech-Wikifolio benutzt habe, obwohl es in diesem Blog doch vor allem um das Investment in High-Tech-Aktien geht und ich zudem mit dem High-Tech-Wikifolio noch erfolgreicher war mit einer Performance von über 30% in knapp 15 Monaten. Der einfache Grund ist, dass Stefan Meisel den Zeitraum für die Blogparade konkret vorgegeben hatte und mein High-Tech-Wikifolio erst seit Mitte 2016 besteht und somit nicht in Frage kam für den Vergleich.

Outperformance

Wie gut oder schlecht mein interner Zinsfuss von 17,7% wirklich ist, lässt sich am besten in Verbindung mit der Entwicklung eines vergleichbaren Aktienindex im gleichen Zeitraum beurteilen. Der DAX hat im selben Zeitraum insgesamt um 18,6% zugelegt, das entspricht einem internen Zinsfuss von 8,9%. Mit einer durchschnittlichen Outperformance von 17,7%-8,9% = 8,8% p.a. kann ich natürlich mit den beiden vergangenen Jahren sehr zufrieden und auch ein bisschen stolz sein.

Langfristvergleich

Allerdings bin ich davon überzeugt, dass ein 2-Jahreszeitraum viel zu kurz ist, um wirklich aussagekräftig zu sein. Zur Bewertung der Strategie eines Finanzbloggers taugt ein solch kurzer Zeitraum sicher nicht, aber es ist ein Anfang zu mehr Transparenz und Vergleichbarkeit gemacht. Vielleicht können wir ja eine solche Blogparade ab sofort jedes Jahr durchführen.

Auf meiner uralten Börsenseite www.stw-boerse.de führe ich übrigens seit 15 Jahren gemeinsam mit 4 anderen Hobby-Börsianern einen Langfristvergleich unserer Musterdepots durch. Interessant dabei ist, dass in diesem langen Zeitraum alle 5 aktiv geführten Aktiendepots deutlich besser abgeschnitten haben als der DAX. Und das obwohl diese Depots nach sehr unterschiedlichen Strategien geführt werden. Ich habe langfristig mit meinem eigenen stw-Musterdepot dort jährlich ca. 5% besser abgeschnitten als der DAX. Nach 15 Jahren bedeutet das, dass sich mein Musterdepot in diesem Zeitraum (ohne die Zuführung zusätzlicher Mittel) mehr als vervierfacht hat, während sich der DAX gerade mal verdoppeln konnte. Und damit liege ich keinesfalls an der Spitze unseres Langfristvergleichs. Für mich ist das ein klarer Beweis für die Überlegenheit aktiver Investmentstrategien gegenüber passiven Investments wie ETF’s - aber auch das ist ein anderes viel diskutiertes Thema für einen anderen Blog-Beitrag.

Mein Fazit

Es ist für einen Privatanleger gar nicht so schwer, den Index zu schlagen wie immer behauptet wird. Vor allen Dingen kann das verdammt viel Freude bereiten… und ich hoffe ich kann einiges von dieser Freude teilen mit diesem Blog.

Vielleicht schaust Du ja auch bei den anderen Finanz-Bloggern vorbei, die sich in den hier verlinkten Beiträgen ebenfalls "nackig gemacht" und ihren internen Zinsfuss ermittelt haben:

Stefan Meisel - Stefans Börsenblog

Thomas Kovacs - Der Sparkojote

Robert Michel - Freiheit und Optimismus

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